Warum Training keine Schablone braucht – und wie maßgeschneiderte Bewegungskonzepte Leben verändern können

Wenn Cindy Vandevyver mit einem Menschen arbeitet, sieht sie mehr als nur Muskeln, Gelenke und Haltung. Sie sieht Zusammenhänge. Sie sieht die Architektur eines Körpers, der eine Geschichte erzählt. Schon wenn sie jemanden zum ersten Mal trifft, sieht sie, was andere oft übersehen. Kleine Haltungsfehler, ein muskuläres Ungleichgewicht im Beckenbereich nach einer längst verheilten Hüftoperation, eine steife Halswirbelsäule durch jahrelanges Arbeiten am Schreibtisch, eine instabile Fußstellung, die den gesamten Bewegungsapparat aus dem Gleichgewicht bringt.

Diese Fähigkeit ist das Ergebnis von über 30 Jahren intensiver Beschäftigung mit dem menschlichen Körper. Ihre Laufbahn begann als Fitness- und Tanztrainerin, doch ein schwerer Autounfall veränderte alles. Wochenlang war sie auf Hilfe angewiesen, ihre Beweglichkeit stark eingeschränkt. Erst mit der Pilates-Methode fand sie zu neuer Stabilität, Kraft und Mobilität. Diese Erfahrung prägt sie bis heute: Der Körper ist nicht einfach ein Mechanismus, der „repariert“ wird. Er ist lebendig, lernfähig und anpassungsfähig – wenn man ihm die Chance dazu gibt.

Aus dieser Überzeugung heraus entwickelte Cindy ihren Ansatz: Bewegungskonzepte, die individuell zugeschnitten sind, statt von der Stange zu kommen. Sie leitet heute die Studios PilatesZeit in Düsseldorf und Kaarst und arbeitet dort mit Menschen in allen Lebenslagen. Ihr Credo lautet: Jeder Körper verdient ein Konzept, das ihn als Ganzes respektiert.

Warum Schablonen in der Bewegung scheitern

In der Fitnessbranche herrscht noch immer das Prinzip der Vereinfachung. Ein Kursplan für alle, ein Trainingsvideo für Millionen Klicks, ein „Wundermittel“ für schnelle Erfolge. Doch Studien zeigen schon lange, dass diese Ansätze nicht nachhaltig wirken. Laut der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) sind rund 80 Prozent der Rückenschmerzen unspezifisch. Das heißt: Ihre Ursachen sind vielfältig, individuell und oft nicht mit einem Standardprogramm zu beheben.

Auch das Robert Koch-Institut weist darauf hin, dass Bewegung ein entscheidender Faktor für die Prävention von chronischen Erkrankungen ist, gleichzeitig aber unbedingt an die Lebenssituation angepasst werden muss. Genau hier liegt der Unterschied. Wo ein standardisierter Kurs immer die gleichen Bewegungen verlangt, schaut Cindy auf die tatsächlichen Bedürfnisse des Einzelnen.

Sie erinnert sich an eine Klientin, die nach mehreren Bandscheibenvorfällen in Rehakliniken war, dort jedoch lediglich allgemeine Gymnastikpläne erhielt. Erst als Cindy ihr einen speziell auf ihre Statik und ihre verbliebenen Bewegungseinschränkungen zugeschnittenen Plan erstellte, konnte sie nachhaltig schmerzfrei werden.

Individuelle Bewegung als Therapie

Viele Menschen, die in Cindys Studios kommen, sind verzweifelt. Sie haben sich schon mit Schmerzen arrangiert, Tabletten genommen, Operationen überstanden und immer wieder das Gleiche gehört: „Damit müssen Sie leben.“ Cindy widerspricht dem. Für sie ist Schmerz ein Signal, das ernst genommen werden muss – aber auch eine Chance, den eigenen Körper wieder zu verstehen.

Ihre Arbeit ist geprägt von einem tiefen Verständnis für Bewegungsarchitektur. Jeder Muskel hat nicht nur eine Aufgabe, sondern arbeitet im Zusammenspiel mit anderen. Ein schwacher Beckenboden kann zum Beispiel langfristig für Schulterschmerzen sorgen, weil sich die Statik verändert. Fehlende Beweglichkeit in der Hüfte kann zu Knieschmerzen führen. Diese Zusammenhänge zu erkennen und gezielt zu bearbeiten, ist das, was Cindy auszeichnet.

Ihre Qualifikation als Sporttherapeutin nach dem Healing Humans-Konzept, ihre langjährige Arbeit als Reha- und Personaltrainerin sowie ihre aktuelle Ausbildung im Mindset-Coaching ermöglichen ihr eine ganzheitliche Sicht. Sie betrachtet nicht nur die körperliche Dimension, sondern auch die mentale Haltung. Denn viele Menschen haben über Jahre hinweg das Vertrauen in ihren Körper verloren. Dieses Vertrauen Stück für Stück zurückzugeben, ist für sie ebenso wichtig wie die körperlichen Fortschritte.

Mehr als Training: Bildung für den eigenen Körper

„Ich möchte, dass meine Klientinnen und Klienten lernen, ihren Körper wieder zu verstehen“, sagt Cindy. Sie erklärt jede Übung, macht Zusammenhänge sichtbar und zeigt Alternativen auf. Viele merken schon nach wenigen Einheiten, dass sie Bewegungen im Alltag bewusster ausführen, aufrechter stehen und weniger Schmerzen verspüren.

Fachliteratur unterstützt diesen Ansatz. Der Präventionsbericht des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung bestätigt, dass Aufklärung und individuelles Training in der Gesundheitsförderung den größten Effekt haben. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betont immer wieder die Bedeutung von körperlicher Aktivität, die an Alter, Einschränkungen und Alltag angepasst ist.

Der Mensch im Mittelpunkt

Besonders wichtig ist Cindy, dass niemand das Gefühl hat, nur „Teil einer Gruppe“ zu sein. In ihren Studios in Düsseldorf und Kaarst gibt es keine Anonymität, keine Massenabfertigung. Jeder Mensch wird gesehen. Jeder Plan wird gemeinsam erarbeitet, immer mit dem Ziel, das bestmögliche Ergebnis für diesen einen Körper in dieser einen Lebenssituation zu erreichen.

Sie arbeitet mit Frauen in und nach den Wechseljahren, mit Männern, die aufgrund von langjährigem Sitzen Haltungsschäden entwickelt haben, mit Leistungssportlern, die sich weiterentwickeln wollen, und mit Menschen, die nach Operationen wieder Vertrauen in ihren Körper gewinnen möchten.

„Jeder Körper ist anders. Deshalb verdient jeder Körper ein Konzept, das zu ihm passt“, sagt sie.

Eine Einladung zu mehr Bewusstsein

Cindy wünscht sich, dass Menschen wieder mehr auf ihren Körper hören, bevor Schmerzen sie dazu zwingen. Bewegung ist mehr als eine lästige Pflicht. Sie ist ein Schlüssel zu Wohlbefinden, zu neuer Energie, zu Lebensfreude.

Wer sich auf ein maßgeschneidertes Bewegungskonzept einlässt, spürt schnell, wie viel leichter sich der Alltag anfühlen kann. Haltung wird nicht nur äußerlich sichtbar, sondern auch innerlich spürbar. Menschen stehen aufrechter, bewegen sich bewusster und erleben, wie die Verbindung zwischen Körper und Geist wieder hergestellt wird.

Deshalb bietet Cindy ihre Expertise nicht nur in ihren Studios an, sondern teilt ihr Wissen auch in Gastbeiträgen, Vorträgen und Workshops. Immer mit dem Ziel, mehr Menschen zu ermutigen, nicht irgendein Programm zu machen, sondern ihr Programm.

Wer den ersten Schritt gehen möchte, ist eingeladen, sich in einem persönlichen Gespräch beraten zu lassen. Cindy freut sich darauf, zu zeigen, wie viel Potenzial in jedem einzelnen Körper steckt – und wie maßgeschneiderte Bewegungskonzepte helfen können, dieses Potenzial zu entfalten.

Über die Autorin

Cindy Vandevyver ist eine der renommiertesten Pilates-Expertinnen im deutschsprachigen Raum. Nach einem schweren Unfall entdeckte sie die heilende Kraft des authentischen Pilates – heute führt sie zwei voll ausgestattete Studios („PilatesZeit“) in Düsseldorf und eins Kaarst. Ihre Spezialität: maßgeschneiderte Betreuung für Menschen ab 40, in den Wechseljahren oder mit Beschwerden. Mit über 30 Jahren Erfahrung vereint sie Bewegung, Therapie und Körperwissen auf höchstem Niveau.

Mehr unter: pilateszeit.de | info@pilateszeit.de

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