Bildung neu denken – Brigitte Bölter schenkt Menschen in beruflichen Umbruchsituationen neue Perspektiven 

Was passiert, wenn pädagogisches Know-how, therapeutische Tiefe und unternehmerische Vision aufeinandertreffen? Dann entsteht etwas wie das LQB² Lernzentrum in Frankfurt – ein Ort, an dem nicht nur Wissen vermittelt, sondern echte Lebensveränderungen angestoßen werden. Hinter diesem Zentrum steht eine Frau mit außergewöhnlicher Expertise und unerschütterlichem Engagement: Brigitte Bölter.

Als Gründerin und Geschäftsführerin des LQB² bringt sie nicht nur jahrzehntelange Erfahrung als Sozialpädagogin, Lernberaterin und Logotherapeutin mit, sondern auch einen innovativen Coachingansatz, der NLP, Logotherapie und existentielle Psychologie vereint. Ihr Ziel: Menschen nicht nur zu qualifizieren, sondern ihnen Mut, Sinn und Orientierung zu geben – ganz gleich, wo sie gerade im Leben stehen.

Im Gespräch gewährt Brigitte Bölter tiefe Einblicke in ihre Arbeit, ihre Vision und die Haltung, die sie antreibt. Ein Interview, das inspiriert, aufrüttelt und zeigt, wie Bildung zur Lebenskunst werden kann.

  1. Was sind die größten Herausforderungen, mit denen Frauen in Führungspositionen konfrontiert werden?

Allgemein betrachtet, haben Frauen in Führungspositionen sicher mit den folgenden Herausforderungen zu kämpfen, da wären sicher zu nennen:

Geschlechterstereotype: Oftmals sehen sich Frauen mit vorgefassten Meinungen über ihre Fähigkeiten und Führungsstile konfrontiert, die auf traditionellen Geschlechterrollen basieren.

Mangel an Vorbildern: In vielen Branchen gibt es weniger weibliche Führungskräfte, was es für Frauen schwieriger macht, Mentoren oder Vorbilder zu finden, die ihnen helfen können, ihre Karriere voranzutreiben.

Vereinbarkeit von Beruf und Familie: Frauen tragen häufig die Hauptverantwortung für familiäre Verpflichtungen, was die Balance zwischen Karriere und Privatleben erschwert.

Netzwerkzugang: Frauen haben oft weniger Zugang zu informellen Netzwerken, die für beruflichen Aufstieg und Karrierechancen entscheidend sein können.

Diskriminierung und Vorurteile: Frauen erleben häufig Diskriminierung oder Vorurteile, die ihre Karrierechancen beeinträchtigen können, sei es durch ungleiche Bezahlung oder ungleiche Behandlung im Arbeitsumfeld.

Selbstzweifel: Viele Frauen kämpfen mit dem sogenannten „Imposter-Syndrom“, bei dem sie ihre eigenen Fähigkeiten und Erfolge in Frage stellen, was ihr Selbstvertrauen beeinträchtigen kann.

Das trifft natürlich nicht für ‚alle Frauen‘ in Führungspositionen zu … Ich selbst habe auch häufig erlebt, dass Frauen in Führungspositionen versucht haben – ‚besser zu sein‘, als ihre männlichen Kollegen – auch ‚härter zu sein‘, um irgendwie dann doch ernst genommen zu werden … An dieser Stelle möchte ich Frauen ermutigen – FRAUEN seid einfach FRAUEN – auch in Führungspositionen, besinnt euch auf EURE weiblichen Stärken und lebt diese auch und vor allem als Führungskraft. 

  1. Warum reicht Fachwissen allein nicht aus, um als Führungskraft langfristig erfolgreich zu sein?

Fachwissen ist sicher sehr wichtig, um beruflich bzw. im Business erfolgreich zu werden. Bspw. ist eine fundierte kaufmännische Ausbildung oder ein Studium sicher mehr als hilfreich, um ein Unternehmen zu führen, um unternehmerisch zu denken und zu handeln. Aber viel wichtiger als Fachwissen sind Führungsfähigkeiten, Führungsqualitäten usw.

Und aktuell sehe ich gerade hier eine große Chance für Frauen. Alte Führungsmuster sind überholt! Legte man früher vor allem Wert auf hierarchische Strukturen, in denen Entscheidungen von oben nach unten getroffen wurden. Dies verbunden mit einem autoritären Führungsstil, die wenig Raum für Mitbestimmung oder Eigenverantwortung zuließen. Es braucht heute Führungskräfte, die auf Wertschätzung, Diversität und Teamarbeit setzen. Führungskräfte, die empathisch, offen, selbstreflektiert und kritikfähig sind. Da viele Frauen eine natürliche Empathie und Offenheit mitbringen, sehe ich persönlich Frauen zukünftig in der Verantwortung verstärkt ‚Führungsaufgaben‘ zu übernehmen. 

  1. Wie kann Coaching Frauen dabei helfen, ihre eigene Führungsrolle zu definieren?

Das lässt mich EUCH Frauen zurufen: ‚Hey, ihr Frauen – traut EUCH!‘ 

Meiner Erfahrung nach fehlt es vielen Frauen an Selbstvertrauen und Mut. 

Fachlich sind viele Frauen super aufgestellt, zum großen Teil besser als männliche Kollegen. Dennoch fehlt vielen Frauen das Selbstvertrauen, sich Führungsaufgaben zu stellen und diese zu übernehmen. Es fehlt ihnen auch an Mut, z.B. am Mut, sich gegen ihre männlichen Mitbewerber auf Führungspositionen zu behaupten und dafür einzustehen. 

Frauen, die in Führungspositionen einmünden wollen bzw. Frauen, die sich auf Führungsaufgaben einlassen wollen, können durch gezieltes Coaching gestärkt werden. Coaching sollte hier vor allem die ‚weiblichen‘ Führungsqualitäten und Selbstvertrauen stärken. Wenn man den Statistiken glaubt, gibt es zwar nach wie vor weniger Frauen, die sich selbstständig machen, aber wesentlich mehr Frauen, die die ersten Jahre als Selbstständige oder auch Unternehmerin überstehen und erfolgreich durchlaufen. Männer mögen risikobereiter sein – kreativer sind Frauen. Und wenn Frauen ihren wahren Wert im Coaching erkennen, dann sind sie als Führungskraft und / oder Unternehmerin auch dauerhaft erfolgreich.

  1. Die NLExLo-Methode verbindet Neurolinguistik, existentielle Logotherapie und lösungsorientierte Kommunikation. Warum sind gerade diese Elemente für weibliche Führungskräfte so wirkungsvoll?

Mit der Veränderung des ‚eigenen Mindsets‘ gerade durch die Neurolinguistik, erkenne ich meinen Wert, gewinne Selbstvertrauen und kann mutig in die Zukunft blicken. Die Logotherapie bietet tragfähige Konzepte bei der existentiellen Neuausrichtung des persönlichen Lebens. Wenn ich also gerade mein Leben neu ausrichte, weil ich Führungskraft werde bzw. mich selbstständig mache, bietet mir die Logotherapie eine existentielle Neuausrichtung. Jeder Mensch braucht ‚Sinnsäulen‘ im eigenen Leben – die Logotherapie hilft mir auch dabei meine ‚Sinnsäulen‘ (neu) zu definieren, hilft mir dabei neue sinnhafte Erfahrungen zu machen. Gepaart mit den Stärken der Weiblichkeit, einer lösungsorientierten Kommunikation und den Elementen der Neurolinguistik werden Frauen starke Verhandlungsführerinnen sein, werden Frauen Teams bewegen, Unternehmen erfolgreich nach vorne bringen. 

  1. Frauen in Führung sprechen oft über das Gefühl, sich besonders beweisen zu müssen. Wie kann Coaching dabei helfen, mehr Selbstbewusstsein und innere Sicherheit zu gewinnen?

Frauen versuchen sich nach wie vor mit Männern zu vergleichen … FRAUEN hört endlich auf damit! Seid Frauen und lebt FRAU-sein, vor allem auch in Führungspositionen. 

Mit Hilfe von Coaching gelingt es Frauen zu stärken, Frauen lernen, wie man neue Verhaltensweisen erwirbt und diese im Berufs- und Alltagserleben umsetzen kann, sie sammeln neue (positive) Erfahrungen. 

Mit Hilfe von Coaching verändert sich das Denken. Gedanken beeinflussen unsere Gefühle – Gefühle beeinflussen unser Handeln. Also, im Umkehrschluss – verändern wir unsere Gedanken, verändern wir unsere Gefühle und unser Handeln. Wir agieren bewusster, bis Handlungsweisen vollständig integriert sind. Das führt letztendlich zu mehr Selbstbewusstsein und innerer Sicherheit. 

  1. Viele Frauen in leitenden Positionen fühlen sich zwischen Job, Familie und gesellschaftlichen Erwartungen zerrissen. Wie kann Coaching dabei helfen, eine gesunde Balance zu finden?

Hierbei handelt es sich auch um bereits implementierte ‚Programme‘. Im Coaching schauen wir uns die Glaubenssätze und Metaprogramme an … wir erkennen, woher sie kommen, wer sie uns mitgegeben hat und welchen Nutzen sie uns bringen bzw. welchen NICHT-Nutzen sie uns bringen. Das Auflösen von Glaubenssätzen, das Verändern von Programmen und das Verändern bspw. auch des eigenen Fokus, verändern selbstverständlich auch den Blick auf gesellschaftliche Erwartungen. Auch mit Hilfe des Balance-Modells von N. Peseschkian (positive Psychotherapie) lässt sich im Coaching eine Veränderung an gesellschaftliche Erwartungen erwirken. Ziel dabei ist, die eigenen Bedürfnisse erkennen, diese zukünftig zu leben und achtsam mit sich selbst und in Balance der vier Lebensbereiche (Körper, Leistung, Kontakt, Phantasie/Zukunft) zu sein. 

  1. Inwiefern kann Coaching auch die Unternehmenskultur verändern?

Coaching verändert immer auch die Unternehmenskultur. Wir sind alle Teil im System. Verändert sich ein Teil, verändert sich das System. Es ist wie bei einem Zahnrad, es greift in das nächste Zahnrad ein … Manchmal dauert es eine Weile, aber der Prozess ist bereits im Gang. 

  1. Welche drei Kernkompetenzen sollte jede Frau in einer Führungsposition beherrschen und wie kann sie Coaching dabei unterstützen?

Als wichtigste Kernkompetenz – ‚Empathie‘ – diese bringen viele Frauen sowieso mit. Empathie hilft, die Bedürfnisse und Perspektiven der Mitarbeiter:innen besser zu verstehen und eine unterstützende Arbeitsumgebung zu schaffen.

Das zweite ist aus meiner Sicht ‚Flexibilität und Anpassungsfähigkeit‘. Die Welt ist im Wandel, Unternehmen sind im Wandel, Teams sind im Wandel – und die Anforderungen wechseln nahezu ständig. Daher braucht es genau diese Flexibilität, sich auf Veränderungen einzustellen. Bringt jetzt eine Frau noch eine Portion an Kreativität mit – wird sie sicher schnell und kreativ auf jegliche Veränderung reagieren bzw. im Vorfeld bereits agieren. 

Und für mich eine unerlässliche Kernkompetenz als Führungskraft ist, Mentor und Coach zu sein

Wenn weibliche Führungskräfte bspw. selbst ein Coaching absolviert haben oder noch besser eine Coaching-Ausbildung durchlaufen, sind sie Coaches, Mentoren für ihre Teams, ihre Mitarbeiter:innen. Sie motivieren, unterstützen, erkennen Chancen und Potenziale. Sie geben Raum für Mitbestimmung, Eigenverantwortung und persönliches Wachstum. 

Über Brigitte Bölter

Brigitte Bölter ist Spezialistin für Coaching in der Erwachsenenbildung und Entwicklerin der NLExLo-Methode, die Neurolinguistik, existenzielle Logotherapie und lösungsorientierte Kommunikation vereint. Sie leitet das LQB² Lernzentrum in Frankfurt und bietet praxisnahe Coaching-Weiterbildungen für Führungskräfte in der Pflege an.
http://www.lqb2-das-lernzentrum.de

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