5 Tipps für eine erfolgreiche Reflexintegration bei Kindern: Weg von Ritalin und Co.

Viele Eltern stehen vor der Herausforderung, ihren Kindern bei ADHS oder Lernschwierigkeiten zu helfen, ohne auf Medikamente wie Ritalin und Co. zurückgreifen zu müssen. Diese Medikamente werden zwar häufig verschrieben, um Symptome wie Unaufmerksamkeit oder Hyperaktivität zu lindern, aber sie sind nicht immer die einzige Lösung. Eine vielversprechende, natürliche Alternative ist die Reflexintegration (RIT). Dieser Ansatz zielt darauf ab, frühkindliche Reflexe im Nachgang zu integrieren, die oft mit Entwicklungsproblemen in Verbindung stehen. In diesem Artikel lernen Sie fünf wesentliche Tipps kennen, die den Erfolg der Reflexintegration bei Kindern fördern und langfristig zu einer Verbesserung der Konzentration und schulischen Leistungen führen können.

Was ist Reflexintegration?

Die Reflexintegration basiert auf dem Verständnis, dass sogenannte primitive Reflexe eine Schlüsselrolle in der frühen Kindheitsentwicklung spielen. Diese Reflexe sind bei der Geburt aktiv, sollten sich jedoch im Laufe der Entwicklung integrieren. Wenn das nicht geschieht, können Lernschwierigkeiten, motorische Störungen und sogar Verhaltensprobleme auftreten. Durch gezielte Übungen wird das Nervensystem trainiert, man spricht hier von der neuronalen Nachreifung des Gehirns. 

Warum Reflexintegration statt Ritalin?

Ritalin und ähnliche Medikamente werden häufig bei Kindern mit ADHS eingesetzt, um Symptome zu unterdrücken. Doch Medikamente adressieren nicht die zugrunde liegenden Ursachen, die häufig auf nicht integrierte Reflexe zurückzuführen sind. Durch die Reflexintegration wird direkt an diesen Ursachen gearbeitet, was zu nachhaltigen Verbesserungen führen kann, ohne unerwünschte Nebenwirkungen wie Schlafstörungen oder Appetitlosigkeit.

Tipp 1: Frühzeitig erkennen und handeln

Ein früher Ansatz ist der Schlüssel zum Erfolg. Eltern sollten die frühkindlichen Reflexe ihres Kindes im Auge behalten, insbesondere wenn es in der Schule Schwierigkeiten hat oder sich auffällig verhält. Häufige Anzeichen für nicht integrierte Reflexe sind:

  • Schwierigkeiten beim Sitzen ”Wippmeister/Schaukelprofi”
  • Probleme mit der Konzentration
  • Motorische Unruhe
  • Schwierigkeiten beim Schreiben oder Rechnen (LRS/Dyskalkulie)

Wenn diese oder ähnliche Symptome auftreten, kann es hilfreich sein, einen Spezialisten aufzusuchen, der eine gezielte Reflexintegrationstherapie anbietet.

Tipp 2: Tägliche Übungen in den Alltag integrieren

Der Erfolg der Reflexintegration hängt maßgeblich von der Regelmäßigkeit der Übungen ab. Spezielle Bewegungsübungen helfen dem Gehirn, die nicht integrierten Reflexe nachträglich zu verarbeiten. Diese Übungen sollten Teil des täglichen Lebens des Kindes werden. Bereits 10 bis 12 Minuten pro Tag üben stoßen die neuronale Nachreifung des Gehirns an. Einige einfache Übungen umfassen z.B.:

  • mit den Füßen die “Scheibenwischer Übung” zu machen
  • Katzenbuckel/Kuhblick
  • Hüftschaukel 

Wichtig ist, dass diese Übungen regelmäßig 5x pro Woche erfolgen. 

Tipp 3: Geduld und Ausdauer zeigen

Wie bei jeder natürlichen Bewegungsform benötigt die Reflexintegration Zeit. Eltern sollten sich darauf einstellen, dass die Fortschritte allmählich erfolgen. Die ersten sichtbaren Erfolge kann man schon ab dem 2. oder 3. Besuch in der Praxis feststellen. Eltern berichten von einem besseren Schriftbild. In dieser Phase ist es wichtig, Geduld zu bewahren und das Kind weiterhin zu unterstützen. Oftmals sind kleine Fortschritte, wie eine bessere Konzentration oder motorische Kontrolle, die ersten Anzeichen dafür, dass die Methode wirkt.

Tipp 4: Zusammenarbeit mit einem Reflexintegrationsexperten

Die Zusammenarbeit mit einem qualifizierten Reflexintegrationsexperten kann den Erfolg der Therapie erheblich steigern. Diese Fachleute wissen genau, welche Übungen individuell auf das Kind zugeschnitten sind und wie der Fortschritt am besten überwacht werden kann. Ein regelmäßiger Austausch und Check-ups helfen dabei, die Übungen anzupassen und sicherzustellen, dass das Kind optimal gefördert wird.

Tipp 5: Das Umfeld des Kindes einbeziehen

Neben den gezielten Übungen zur Reflexintegration spielt das Umfeld des Kindes eine entscheidende Rolle. Ein strukturierter Tagesablauf, klare Routinen und genügend Freiräume für Bewegung sind wichtig, um die therapeutischen Fortschritte zu unterstützen. Eltern sollten darauf achten, dass ihr Kind genügend Schlaf bekommt, sich ausgewogen ernährt und ausreichend körperlich aktiv ist. Auch die Schule kann eingebunden werden, um dem Kind bestmögliche Rahmenbedingungen zu bieten.

Langfristige Auswirkungen

Die Reflexintegration zeigt in vielen Fällen nachhaltige Erfolge. Kinder, die anfangs unter Konzentrationsproblemen oder motorischer Unruhe litten, zeigen oft nach einigen Monaten deutliche Verbesserungen. Sie können sich besser konzentrieren, ihre schulischen Leistungen verbessern sich und auch das soziale Verhalten kann davon profitieren. Das Schöne an der Reflexintegration ist, dass sie ohne chemische Substanzen auskommt und auf natürliche Weise die Entwicklung des Kindes fördert.

Häufige Missverständnisse 

Ein verbreiteter Irrglaube ist, dass die Reflexintegration ab dem 5. Lebensjahr begonnen werden kann. Auch ältere Kinder und sogar Erwachsene können von dieser Methode profitieren, wenn sie unter nicht integrierten Reflexen leiden. Ein weiteres Missverständnis ist, dass die Reflexintegration schnell wirken muss. In Wahrheit ist es ein schrittweiser Prozess, der Zeit und Geduld erfordert.

Reflexintegration im Vergleich zu herkömmlichen Therapieansätzen

Im Vergleich zu medikamentösen Ansätzen wie Ritalin bietet die Reflexintegration den Vorteil, dass sie direkt an den Wurzeln der Problematik ansetzt. Während Medikamente nur Symptome unterdrücken, kann die Reflexintegration langfristige, nachhaltige Verbesserungen erzielen. Zudem ist sie frei von Nebenwirkungen und stärkt das Nervensystem auf natürliche Weise.

Fazit: Eine vielversprechende Alternative

Die Reflexintegration ist eine wertvolle und nachhaltige Methode, um Kindern mit Lernschwierigkeiten und Verhaltensproblemen zu helfen. Sie bietet eine natürliche Alternative zu Medikamenten wie Ritalin und setzt direkt an den Ursachen an, anstatt nur die Symptome zu behandeln. Mit den richtigen Übungen, Geduld und der Unterstützung von Experten können Eltern ihren Kindern dabei helfen, ihr volles Potenzial zu entfalten – ganz ohne Nebenwirkungen. Ein Begriff nach erfolgter Reflexintegration, ist “Zurück in der Balance” oder “Wieder im Gleichgewicht”.

Über die Autorin

Petra Staudacher ist Gründerin von Impulszeit Coaching in der Region Ulm und eine erfahrene Wirtschafts- und Organisationspsychologin. Mit über 15 Jahren Berufserfahrung in nationalen und internationalen Unternehmen bietet sie ganzheitliches Coaching für Unternehmen, Führungskräfte sowie Kinder und Jugendliche an. Petra Staudacher ist zertifizierte EMDR-Masterin, Traumatherapeutin und Expertin für Reflexintegration.
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